Richard Wilson gab sich mir gegenüber als Arzt für die amerikanische Armee aus, der zur Zeit im Jemen stationiert war. Schnell ging es um 3000 Euro für seinen Urlaub. Er schickte mir während des Baits die Konto-Verbindung von Mr. T. aus Norddeutschland. Ich sollte ihm wie immer einen Zahlungsbeleg schicken, der in seinen Augen aber nicht korrekt war. Um mir zu zeigen, wie so ein Zahlungsbeweis auszusehen habe, sandte er mir den Kontoauszug des Empfängers. Aus dem Auszug ging hervor, dass auch bereits eine andere Frau Geld an Mr. T bezahlt hatte. Grund genug für mich, Anzeige wegen Geldwäsche gegen Mr. T. bei der Kripo zu erstatten. Als ein paar Tage später keine Zahlung von mir erfolgt war und mein Scammer zu dem Schluss kam, dass ich wohl zu dämlich für eine Überweisung sei, teilte er mir mit, dass eben dieser Mr. T. im Auftrag des Urlaubsbüros persönlich das Geld abholen würde. Also trafen wir uns am 19.09.2019 im McDonald's am Dortmunder HBF. Obwohl die Festnahme ein bisschen holperig verlief, wurde Mr. T. festgenommen.

Hier wurde ein Verhandlungstermin für den 8.3.22 in Bremen festgesetzt. Angeklagt ist Mr. T, wegen Geldwäsche.

Der Termin findet am 8.3.22 um 10.50 im Amtsgericht Bremen, Sitzungssaal 151 statt.

Es gibt vorab eine Pressemitteilung des Amtsgerichts Bremen zu dieser Sache. Bei der Verhandlung geht es nicht nur um den Versuch der Geldwäsche in meinem Fall, sondern auch um ausgeführte Geldwäsche..vermutlich in dem Fall der Dame, deren Zahlung auf dem Kontoauszug von Mr. T, den ich erhalten hatte, zu sehen war

Lange Rede....kurzer Sinn...der Angeklagte Herr T. erschien gestern nicht bei Gericht. Seine Anwältin wusste auch nicht warum. Es wird also einen neuen Termin geben.

Der neue Verhandlungstermin ist am 12.05.22 um 10.00 Uhr anberaumt worden.

Heute war dann der Verhandlungstermin. Sehr enttäuschend und völlig unverständlich.

Zunächst musste ich 1 1/2 Stunden vor dem Gerichtssaal warten, weil sich die Vernehmung des Angeklagten wohl hinzog. Das war an sich schon eine Zumutung, da es keine Möglichkeit gab, sich hinzusetzen.

Nach meiner Aussage wurde dann nochmal 10 Minuten Pause gemacht. Als die Verhandlung wieder begann, mussten sowohl der Angeklagte mit Dolmetscherin, als auch ich noch mal den Saal verlassen, weil es mit seiner Anwältin noch etwas zu besprechen gab.

Der Angeklagte hat danach sehr wortreich seinen Lebenslauf geschildert...wie er mutterseelenalleine aus Ghana nach Deutschland kam. Das er 2 Kinder in Deutschland hat..die Mutter des Sohnes den Kontakt blockiert und das seine Tochter sein ein und alles ist. Er hat sogar ein paar Tränchen verdrückt.

Letztlich wurde ein Vergleich geschlossen...die Anklage wurde fallen gelassen, gegen die Auflage 1000 Euro in einem Zeitraum von 6 bis 9 Monaten zu leisten. Falls das nicht möglich ist, kann er das Geld auch gemeinnützig abarbeiten.
Das reale Opfer wurde zu meinem Bedauern in meiner Gegenwart gar nicht erwähnt.

Dieses Urteil ist beschämend für die deutsche Rechtssprechung.