Dieser Scammer schrieb eine andere Baiterin über Finya an. Aufgrund persönlicher Umstände wurden Ziege und ich gebeten, diesen zu übernehmen.

Hintergrund: Robert Speight ist angeblich ein globaler Bauunternehmer und hauptsächlich in der Ölbranche tätig. Auch Häuser in Berlin und Alabama sollen vermeintlich vorhanden sein.

Robert wollte ein Paket mit 107.000.000,00 Dollar Bargeld versenden und zusätzlich noch ein Auto als Geschenk. Geldforderung insgesamt: 32.953,60 Euro für Zollgebühren und Paketversand.

Aufgrund der Weigerung, Geld zu versenden, wurde ein angeblicher Mitarbeiter/Agent der Firma AS Courier Service beauftragt, das Geld in bar in Empfang zu nehmen. Dieser erschien auch mit einer am Hals hängender Visitenkarte, welche ihn als Diplomat Morris von der beauftragten Lieferfirma ausweisen sollte, was für die Polizei natürlich eine runde Sache daraus machte.






Vor Ort getroffen hat ihn Ziege. Da der Hintermann Fotos der anderen Baiterin hatte, war eine nicht unerhebliche äußere Veränderung erforderlich. Ziege wurde daher auf dem Hinterhof einer Spielhalle in Bahnhofsnähe mit 2 Dosen Trocken-Shampoo erfolgreich von einer Rothaarigen in eine grauhaarige, ältere Dame verwandelt. Es hat funktioniert. Problematisch war dann nur noch, dass Diplomat Morris sein vermeintliches Opfer Ziege an den Hinterausgang des Bahnhofs dirigieren wollte, denn laut seiner Aussage "mache man so etwas da vorne nicht". Unsere Beharrlichkeit führte letztlich dann doch zum Ziel. Morris kam nach vorne und wurde festgenommen. Es gelang uns ebenfalls, uns aus der Situation herauszureden. Es war nicht unsere Schuld......und das stand sogar in der (selbstgemachten) Tageszeitung, die dem Hintermann als Screenshot per Email weitergeleitet wurde.

Termin in der Strafsache gegen F. alias Morris wegen Betruges am 13.08.20; 15.30 Uhr
Amtsgericht Mönchengladbach, Hohenzollernstr. 157, Sitzungsaal 28A

Es gab heute leider noch kein Urteil, es wird eine Fortsetzungsverhandlung am 24.08.2020 um 08.00 Uhr geben. Saal A14. Der Angeklagte hat alle Tatvorwuerfe bestritten, aber der Richter ließ bereits durchblicken, dass da wohl ein paar Zufälle zuviel im Spiel waren.
Die eigentliche Baiterin Schwalbe, die ursprünglich mit Scammer Robert Speight geschrieben und dann die Nerven verloren und den Fall an uns abgegeben hat, war auch als Zeugin geladen, ist aber nicht erschienen. Entschuldigt wurde sie durch ein Attest eines Psychiaters, welches vom vorsitzenden Richter allerdings mangels einer differentierten Diagnose nicht als ausreichend erachtet wurde. Lediglich dem Strafverteidiger des Angeklagten ist es zu verdanken, dass Schwalbe nicht mit einer zwangsweisen Vorführung oder einer Ordnungsstrafe rechnen muss. Ihre eventuelle Aussage wurde als unnötig und bedeutungslos bewertet und war somit verzichtbar, da sie mit all den in Rede stehenden Ereignissen nichts zu tun hatte (was sie aber nicht davon abgehalten hat, einer Berliner Zeitung ein Interview zu geben, in dem sie sich als Quasi-Heldin gerierte. Mit der Psyche ist das halt so eine Sache. 😜

Auch heute gab es kein Urteil. Statt dessen einen erneuten Fortsetzungstermin.

10.09.2020; 08.00 Uhr Saal 28

Der Angeklagte bestreitet weiterhin jeglichen Vorwurf. Er gab an, die Beamten darauf hingewiesen zu haben, dass hinter dem Bahnhof auf einem Parkplatz jemand in einem Auto säße, der ihn gebeten hätte zu dem Treffen zu gehen. Diesem Hinweis wäre man nicht nachgegangen. Der Beamte, welcher heute zum Termin erschien konnte dies nicht bestätigen, so dass nun auch noch der zweite Beamte vorgeladen wird um eine Aussage zu tätigen.

Es bleibt zu hoffen, dass der Richter bei seiner ursprünglichen Einschätzung des Sachverhalts bleibt, da auch das Konto des Beschuldigten zum Geldempfang übermittelt wurde.

Erneut ein Fortsetzungstermin! 01.10.2020 ; 15:00 Uhr, Saal 28.

Grund: Der Beschuldigte erschien zum heutigen Termin nicht. Daraufhin wurde nun vom Richter die polizeiliche Vorführung am 01.10 angeordnet.

Auch heute kein Urteilsspruch. Der Beschuldigte erschien nicht, diesmal jedoch hat das Gericht eine Information erhalten.
Ob die Gründe für das Fernbleiben genügen, wird nun vom Gericht geprüft. Sollte festgestellt werden, dass die Gründe nicht zureichend sind, wird Haftbefehl erlassen, der Beschuldigte in Untersuchungshaft genommen und dann ein erneuter Fortsetzungstermin festgelegt.