Die Vorgeschichte:

Ich hab's anscheinend mit dem ehemaligen französischen Premierminister Michel Rocard.
In einem anderen Bait bekam ich ein Foto von ihm im Krankenhaus, mit dem ein Scammer sich als krebskranker Reicher ausgab, der mir gerne sein Vermögen zwecks Verteilung an kranke Kinder schicken wollte, hier brauchte der Sammer seinen Namen.

Also: Michel Rocard aus Florida kontaktierte mich auf Mingle und beteuerte mir, dass er tolerant, großherzig und treu sei. Wer kann da schon Nein sagen?
Habe ich also nicht getan, und nach wenigen Tagen war ich bereits sein "Schätzchen".

Dann musste er in die Ukraine, zum letzten Projekt vor seiner Pensionierung.
Und danach würde er sofort zu mir kommen und wir würden glücklich bis zum Ende unseres Lebens in Dortmund leben. Mir wäre ja Florida lieber gewesen, aber hey, bin ja nicht anspruchsvoll....

Sein Pitch war dann schon fast bemitleidenswert präsentiert: 2.500,- € wollte er von mir, und zwar, weil er seine Mastercard vergessen hatte.
Das hagelte erst mal Vorwürfe von mir, also flog er lieber nach Ghana, aber nahm seine Schulden mit und wollte weiterhin, dass ich ihm finanziell unter die Arme greife.

Die Geldbotin:

Nach langem Hin- und Her bekam ich ein deutsches Konto, auf das ich überweisen sollte und nachdem ich damit Schwierigkeiten hatte, erklärte sich die Kontoinhaberin Annie W. bereit, das Geld persönlich bei mir abzuholen.
Erst sollte ich zu ihr ins Sauerland reisen, wo sie ein Ayurveda-Studio betreibt, das habe ich abgelehnt.

Ziege traf sie dann in Dortmund. Eine Freundin von ihr setzte sich an den Nebentisch, machte verstohlen Fotos vom Treffen und tickerte während der Festnahme wie wild in ihr Handy.
Sie wurde zusammen mit Annie W. festgenommen






Das Nachspiel:

Von der Staatsanwaltschaft kam am 30.10.2019 ein Schreiben, dass das Verfahren gegen Annie W. eingestellt wurde, da durch ihr Tun kein tatsächlicher Schaden entstanden ist (Übersetzung: ich war ja kein richtiges Opfer und habe nur so getan, als hätte ich ihr Geld zu geben)

Pikanterweise bekam eine Baiter-Kollegin nur wenige Wochen vorher erneut wieder das Konto von Annie W. zugeschickt, um darauf Geld zu zahlen, das dann nach Afrika weiter geleitet werden sollte.
Die Dame ist also tatsächlich noch im Geschäft und hilft aktiv dabei, dass wirkliche Opfer viel Geld verlieren.
Sie wurde auch in diesem Fall angezeigt und der Einstellung der Strafsache von unserer Seite widersprochen.
Es geht also auch hier weiter